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Hauptsache nicht drauf hören II

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Die Kinderfresser-Bar: Hauptsache nicht drauf hören II

Montag, 27. September 2010

Hauptsache nicht drauf hören II

Und damit werden erneut weitere Kernaussagen bestätigt, die wir schon vor anderthalb Jahren zur Kinderporno-im-Netz-Frage getätigt haben:
  • Es gibt keinen nennenswerten Markt (EDIT: Genaugenommen gar keinen)
  • Es handelt sich ganz überwiegend um (Ur)alt-Material, zusammengesammelt und recycled
  • Im Regelfall ist Kinderpornographie nicht öffentlich im WWW zugänglich, sondern wird in geschlossenen Zirkeln, oftmals abseits des WWW getauscht (für alle Nicht-Techies: Hier würden die gewünschten Sperren überhaupt nicht funktionieren)
  • Die Täter sind technisch versiert
Abhilfe schafft nur eine bessere (insb. schnellere) Zusammenarbeit, vorangetrieben durch
  • eine einheitliche Definition von Kinderpornographie
  • zentrale Datenbanken für entsprechendes Material & Quellen
  • bessere Vernetzung der staatlichen Stellen
Also all das, was das BKA gerade absichtlich oder grob fahrlässig torpediert.

Also, wo stehen wir jetzt? Es ist schön, dass wir nun eine offizielle Studie zu dem Thema haben. Aber damit sind wir kein Stück weiter als vor anderthalb Jahren; diesen Zeitraum lang wurden - um mal dieses abartige BKA-Sprech zu nutzen - kleine Kinderseelen weiter gequält

Genau das passiert, wenn Personen mit viel Wollen und null Können ihr Programm durchziehen. Man kann sowas auch nicht durch externe Experten ausgleichen, weil man ja wenigstens ein groben Überblick haben muss, um zu wissen, wo es politisch hingehen soll. Und den Zensursulas, Censilias und Zierckes geht nun in Sachen Netz wirklich selbst der gröbste Überblick ab.

Was kein grundsätzlicher Vorwurf ist, keiner kann alles wissen und können - nur muss man dann eben so ehrlich und selbstkritisch sein und sich auf die Dinge beschränken, von denen man etwas versteht und den Rest den anderen überlassen. Ansonsten richtet man nur Schaden an.

Bis jetzt war der Schaden nur die Bewahrung des status quo. Doch wenn wir die Sperren doch noch installieren, gibt es die schöne staatliche Sichtblende, hinter der man alles Böse ausblenden und vergessen kann (aus den Augen, aus dem Sinn), ein minutengenaues Frühwarnsystem für die kriminellen Jungs (entdeckt, lasst uns umziehen und die Spuren verwischen!)  und eine wunderschöne Möglichkeit, sich vollautomatisch die entsprechenden Listen mit Quellen zu errechnen und mit anderen zu tauschen:
Getreu dem Motto: Jeden Tag eine neue Kinderporno-Seite. 

Eine Kinderporno-Lobby hätte sich nichts besseres ausdenken können.

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